Die Haltung von Zwergkaninchen ist anspruchsvoll. Leider werden noch immer viel zu viele Tiere nicht artgerecht gehalten. Der Grund ist u.a. mangelndes Wissen der Tierhalter. Da Kaninchen klassische Beutetiere sind, bedeutet hochgehoben und gekuschelt zu werden, für die meisten Kaninchen grundsätzlich Stress. Deshalb sind sie auch als Haustiere für Kinder denkbar ungeeignet.
Wer sich ein Kaninchen anschafft, sollte am besten im Tierheim gucken und auf Qualzuchten wie Zwergwidder oder Angorakaninchen verzichten.
„Wer Kaninchen halten möchte, sollte sich über die Bedürfnisse der Tiere im Klaren sein“, so Dr. Henriette Mackensen, Leiterin des Heimtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund. Neben der Verantwortung und die Ansprüche an die Haltung fallen über die Jahre auch entsprechende Kosten für Futter, Zubehör und Tierarztbesuche an.
Zwergkaninchen dürfen NICHT alleine gehalten werden, sondern immer nur zusammen mit mindestens einem Artgenossen. Sie besitzen ein ausgeprägtes Sozialverhalten, putzen sich gegenseitig, kuscheln miteinander und spielen. Ideal sind Kleingruppen von drei bis fünf Tieren aus kastrierten Böcken und Weibchen. Obwohl es oftmals praktiziert wird, rät der Deutsche Tierschutzbund von einer gemeinsamen Haltung von Kaninchen mit Meerschweinchen ab, da sich die Tierarten in ihrem Sozialverhalten stark unterscheiden. Weiterhin benötigen die Tiere viel Platz, da die Tiere einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben. Zwei Kaninchen brauchen eine Grundfläche von mindestens sechs Quadratmetern. Kommen weitere Tiere hinzu, sollte die Fläche pro Tier um mindestens 20 Prozent erhöht werden. Damit die Kaninchen drei Hoppelsprünge am Stück machen können, sollte eine Seitenlänge mindestens 2,40 Meter lang sein und die Höhe zum Männchen machen ausreichen. Eine ganzjährige Außenhaltung ist empfehlenswert.