Tierärzte sind keine Abzocker
Am 30. April 2022 wird bereits zum 22. Mal der Internationale Tag der
Tierärzte gefeiert. Dieser Ehrentag der Veterinäre geht auf eine
Initiative der World Veterinary Association (WVA) zurück. Die
Bundestierärztekammer (BTK) möchte diesen besonderen Tag zum
Anlass nehmen, um auf das hohe Engagement und die wertvolle
Arbeit der TierärztInnen hinzuweisen. Zudem weist die BTK
entschieden die mehrfach von TierhalterInnen geäußerte Kritik an
sowie Beschwerden über erhöhte Tierarztkosten zurück. Die
Tierarztkosten seien viel zu hoch, überhaupt nicht nachvollziehbar
und TierärztInnen absolute Abzocker, heißt es häufig.
„Mich machen solche falschen und übertriebenen Aussagen zu
Tierarztkosten traurig. Denn jeder Mensch, der sich für ein Tier
entscheidet, sollte sich vorher darüber im Klaren sein, dass dieses
Tier auch Kosten verursachen kann", betont BTK-Präsident Dr. Uwe
Tiedemann. Eine Abzocke sei schon aufgrund der klaren Regelung
der Kosten durch die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) nicht
möglich, so Tiedemann. TierhalterInnen sind sich häufig nicht der
möglichen finanziellen Mehrbelastungen bewusst, die beispielsweise
durch einen Unfall oder eine langwierige Erkrankung entstehen
können. Die BTK empfiehlt BesitzerInnen von Klein-/Heimtieren
daher den Abschluss einer Tierkrankenversicherung, um die
tierärztliche Versorgung ihrer Lieblinge zu gewährleisten. Denn
besonders am Wochenende können die Kosten für eine
Notfallbehandlung um ein Mehrfaches höher sein, da der Notdienst
für die Tierarztpraxen oftmals belastend und trotz der in der GOT
festgelegten Gebühren nicht rentabel ist. „Das liegt zum einen an
Personalproblemen, die einen enormen Arbeitsdruck verursachen,
und zum anderen auch an den hohen Kosten, die z. B. durch
Zuschläge wegen Nachtarbeit entstehen. Allzu oft wollen
TierhalterInnen diese nicht bezahlen", weiß der BTK-Präsident.
Dieses Konfliktpotenzial kann dazu führen, dass Praxen die
Dienstbereitschaft reduzieren und Tierkliniken ihren Klinikstatus
aufgeben, um keine Bereitschaft mehr leisten zu müssen. Das könnte
im schlimmsten Fall die Versorgung der tierischen Patienten
gefährden.