Schweinswale in der Ostsee brauchen mehr Schutz
Am kommenden Sonntag (15.05.2022) wird der internationale Tag
des Ostsee-Schweinswals gefeiert. Anlässlich dieses besonderen
Tages macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) auf die bedrohliche Situation der Meeressäuger aufmerksam. Denn für die Ostseeschweinswale, von denen es aktuell
in der zentralen Ostsee nur noch rund 500 Tiere gibt und die akut
vom Aussterben bedroht sind, wird es immer schwieriger, ruhige
Rückzugsorte und genug Nahrung zu finden. „Nicht mal in seinen
eigenen Schutzgebieten ist der Schweinswal vor der Fischerei und
dem ständigen menschengemachten Lärm sicher. Das muss sich
endlich ändern, damit unser einziger heimischer Wal eine Chance
zum Überleben hat", mahnt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt. Die
ausgewiesenen Schutzgebiete bestehen laut Bandt meist nur auf
dem Papier,
denn Fischerei und Schifffahrt wurden bislang kaum
eingeschränkt. Der BUND fordert daher eindringlich, die
Schutzgebiete in der deutschen Ostsee endlich zu sicheren
Rückzugsorten für Meerestiere zu machen. Das von der EU
beschlossene Verbot der Stellnetzfischerei zwischen November und
Januar geht dem Bund nicht weit genug. „Wir begrüßen die neuen
Maßnahmen, aber für die dramatische Situation des
Ostseeschweinswals sind sie einfach nicht ausreichend. Stellnetze
müssen aus allen Schutzgebieten ganzjährig verbannt werden, wenn
wir es mit der Rettung der Schweinswale wirklich ernst meinen",
lautet Bandts Forderung an die Bundesregierung. „Wir brauchen jetzt
eine mutige Meereswende, wie sie von der neuen Bundesregierung
angekündigt wurde. Eine Meereswende, die den Ostseeschweinswal
aufatmen lässt", so der BUND-Vorsitzende.