Projekte zur Kastration von Straßenkatzen gehen weiter
Das Land Niedersachsen führt ab dem 7. November 2022 bereits zum
sechsten Mal in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbund
und Landestierschutzbeauftragten sowie der Tierärzteschaft die
landesweite Kastration von Straßenkatzen durch. Katzen, denen kein
Besitzer zugeordnet werden kann, können kostenlos von einem
Tierarzt kastriert werden. „Wir freuen uns, dass sich das Land
Niedersachsen dieser Verantwortung wieder annimmt und trotz der
schwierigen Situation angesichts des Ukrainekriegs und der noch
andauernden Coronakrise 150.000 Euro für das Kastrationsprojekt
bereitstellt“, sagt Dieter Ruhnke, Vorsitzender des
Landestierschutzverbandes Niedersachsen. Ein dringender Appell
der TierschützerInnen richtet sich auch an HalterInnen von
Freigängerkatzen, ihre Tiere ebenfalls kastrieren zu lassen. „Um
Schmerzen, Leiden und Schäden in erheblichem Ausmaß von den
Tieren abzuwenden, braucht es eine möglichst flächendeckende
Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen
mit Freigang aus Privathaushalten“, sagt Thomas
Schröder, Präsident
des Deutschen Tierschutzbundes. Noch bis zum 14. November 2022
können auch in Schleswig-Holstein Straßenkatzen in teilnehmenden
Kommunen wieder kostenfrei kastriert werden. Der Landesverband
und der Deutsche Tierschutzbund unterstützen die Aktion finanziell.
„Die Herbstaktion war noch nie so wichtig, wie in diesem Jahr“, sagt
Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein des
Deutschen Tierschutzbundes. „Die Tierheime in Schleswig-Holstein
haben über den Sommer so viele Fundkatzen - auch mit Katzenbabys
und Jungtieren - aufgenommen, wie schon seit Jahren nicht mehr.
Die Tierheime sind mit Jungkatzen überfüllt. Offenbar sind viele
Freigängerkatzen nicht kastriert worden und haben sich mit frei
lebenden Straßenkatzen vermehrt. Wir appellieren deshalb an alle
Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren sowie kennzeichnen und
registrieren zu lassen. Nur so besteht eine Chance, die
Katzenschwemme und das Katzenelend in den Griff zu bekommen.“
Das Angebot in dem Bundesland richtet sich vor allem an
Tierschutzvereine, aber auch an andere Überbringer aufgefundener
Katzen.