Erstmals ist die Myxomatose, auch als Kaninchenpest bekannt, bei Feldhasen in Schleswig-Holstein aufgetreten. Nach Informationen des Landeslabors Schleswig-Holstein wurde die Viruserkrankung bei zahlreichen kranken und verendeten Feldhasen im Südwesten des Kreises Dithmarschen nachgewiesen.
Während die Myxomatose bislang eher bei Wildkaninchen aufgetreten ist, wurde die Krankheit in den letzten Monaten mehrfach bei Feldhasen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nachgewiesen. Wissenschaftler:innen gelang es im Jahr 2024, eine Variante des Myxomavirus zu identifizieren, welche erstmals 2018 in Spanien und Portugal bei Iberischen Hasen nachgewiesen werden konnte.
Auch bei den aktuellen Myxomatosefällen in Schleswig-Holstein handelt es sich um diese besonders aggressive und recht neue Toledo-Variante des Virus, wie der Kreis Dithmarschen mitteilt. Diese Virusvariante führt bei Feldhasen zu schweren Krankheitsverläufen, die man bisher von Wildkaninchen kannte. Zudem ist das Virus hochansteckend. Erkrankte Tiere wirken orientierungslos und apathisch, zeigen meist keinen Fluchtreflex mehr und leiden an entzündeten, zugeschwollenen sowie blutunterlaufenen Augen. Das Virus überträgt sich untereinander über die Schleimhäute oder über Insekten wie Mücken und Flöhe.
Das Veterinäramt empfiehlt Halter:innen von Hauskaninchen, ihre Tiere gegen Myxomatose impfen zu lassen.