Die Populationen der Igel, dem Tier des Jahre 2024, gehen in Deutschland weiter zurück. Durch menschengemachte Probleme, die die Gesundheit und das Leben der Igel bedrohen, sind viele der Wildsäuger in Not. Zahlreiche Stacheltiere werden im Straßenverkehr, durch Zäune oder Mähroboter verletzt oder gar getötet. Immer häufiger werden Igel mit Vergiftungserscheinungen abgegeben, wie die Igelhilfe Herford (Nordrhein-Westfalen) mitteilt. Demnach wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres schon doppelt so viele Igel wie im letzten Jahr zu dieser Zeit abgegeben, schreibt der Westfälische Anzeiger. Allgemein sei die Population der Wildsäuger in NRW rückläufig.
Ratten- und Mäusegift wird häufig in Gärten und auf Terrassen ausgelegt. Wenn Stacheltiere das Gift fressen und ihnen dann nicht rechtzeitig geholfen wird, erleiden sie einen qualvollen Tod. Eine Vergiftung mit Rattengift kann neben einer übermäßigen Reaktion auf Reize besonders Blutungen aus allen Körperöffnungen verursachen. Meist fällt den betroffenen Igeln Bewegung schwer, häufig stranden sie in Seitenlage oder auf dem Bauch. Schneckenkorn kann ebenfalls am Fell der Tiere hängen bleiben und dann anschließend bei der Fellpflege aufgenommen werden und zu einer Vergiftung führen. Eine weitere Gefahr durch Gift lauert in der Tierklinik, wenn unwissentlich sogenannte „Spot on“-Präparate für Hunde und Katzen verwendet werden. Die in den Präparaten enthaltenen Nervengifte können einen Igel töten.
Für Leiter:innen und/oder Mitarbeitende von Igel-Pflegestationen bietet Tierhalter-Wissen.de eine Online-Fortbildung an. In diesem Kurs werden die wichtigsten Aspekte für den Betrieb einer Igelstation behandelt. Neben Informationen zum Artenschutz und rechtlichen Aspekten werden die Voraussetzung zum Betrieb einer Igelstation als tierheimähnliche Einrichtung vorgestellt. Weiter werden die biologischen Grundlagen und Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels präsentiert und was dies für die ordentliche Unterbringung des Igels bedeutet.