Haltungsaufwand von Kaninchen nicht zu unterschätzen

Kaninchen sind niedlich, kosten nicht viel und brauchen nicht viel Pflege, denken viele Menschen, die den eigenen Kindern oder sich selbst den Wunsch nach einem Haustier erfüllen möchten . So werden die kleinen Haustiere schnell und oft unüberlegt angeschafft. Dass Pflege-, Zeit und Kostenaufwand für die Haltung von Kaninchen gering sind, stimmt jedoch nicht, sagt Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe in Österreich. Denn die Käfige oder Gehege müssen täglich gereinigt werden, und die Kaninchen brauchen jeden Tag frisches Grünzeug. Zudem müssen die Kleintiere, genau wie Hunde und Katzen, regelmäßig in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, wo diese gegen Parasiten oder Zahnprobleme sowie Abszesse oder Augen- und Ohrenentzündungen behandelt werden.

Nicht selten sind die neuen Besitzer:innen mit der Haltung überfordert und geben ihre vierbeinigen Familienmitglieder im Tierheim ab. Häufig befinden sich die Kaninchen leider in verwahrlostem Pflege- und dadurch auch in schlechtem Gesundheitszustand, wie Stadler berichtet. Teilweise leiden die Tiere unter massiven Problemen, die dann aufwändig und teuer behandelt werden müssen. „Am traurigsten ist: Der Wert eines Kaninchens ist für die Menschen so gering, dass sie ihnen die Tierarztkosten nicht wert sind!”, sagt die Tierschützerin. Dass viele Kaninchen und Nagetiere auch einfach ausgesetzt werden, weiß die Pfotenhilfe ebenso zu berichten, wie dass viele der Opfer diesen Schritt nicht überleben.

„Wir sind daher froh, wenn die Halter ehrlich sind und zu uns kommen, statt sich der Tiere auf illegale Weise zu entledigen. Gerade jetzt in den Sommermonaten nimmt dieses Grauen nämlich immer Kurs auf”, so Stadler. Sie kritisiert Kleintierausstellungen sowie ausgestellte Tiere in Handelsketten, die zu einem Spontankauf verleiten, und plädiert für ein Verbot, wie es bei Hunden und Katzen längst der Fall ist.

OTS

 

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