Warnung vor dem giftigen Jakobskreuzkraut

Schon einige Wochen vor dem offiziellen Frühlingsbeginn haben zahlreiche Blumen und Pflanzen zu blühen begonnen. Doch nicht alle Frühjahrsblüher bereiten den Menschen und Tieren Freude. Pferdebesitzer:innen ist unter anderem das Jakobskraut ein Dorn im Auge, denn die Wurzeln, Stängel, Blätter und Blüten des Korbblüters sind sehr giftig für Pferde. Besonders junge Pferde fressen gern die Blattrosetten im ersten Jahr, die vor der Blüte noch nicht bitter, trotzdem aber giftig sind.

Das Jakobskraut, das sich in Wellen in Deutschland verbreitet, kann je nach aufgenommener Menge schwere Vergiftungen verursachen. Das gilt auch für getrocknete Pflanzenreste in Heu. Besonders problematisch ist, dass sich das Gift über einen längeren Zeitraum in der Leber der Pferde ansammeln kann, bis schließlich eine tödliche Menge erreicht ist. Daher sollten Pferhalter:innen Raufutter nur von Betrieben kaufen, bei denen man sicher sein kann, dass auf den Wiesen kein Jakobskreuzkraut wächst. „Wiesen und Weiden, auf denen Jakobskreuzkraut wächst, sind für die Pferdehaltung wertlos“, erklärt der NABU-Beauftragte Fritz Heydermann.

Zudem sollte Jakobskreuzkraut vollständig von der Weide entfernt werden, bevor die Tiere rausgelassen werden. Dafür müssen einzelne Pflanzen mitsamt der Wurzel herausgerissen werden. Wichtig ist, dass keine Wurzelstücke im Boden verbleiben, denn daraus wachsen neue Pflanzen nach. Die herausgerissenen Pflanzen müssen verbrannt oder anderweitig entsorgt werden, auf keinen Fall dürfen die Reste neben der Weide liegen bleiben. Nur so kann eine erneute Aussamung  verhindert werden. Halter:innen sollten die Weide vor dem Weidegang kontrollieren. 

Symptome einer Vergiftung mit Jakobskreuzkraut sind Gewichtsverlust, häufiges Gähnen, ein „Sonnenbrand“ am Maul und an den weißen Abzeichen, Schrunden in der Fesselbeuge bis hin zu Kolik oder Verstopfung sowie Blut im Kot oder Urin. Hinzu können Unruhe, Taumeln, Ataxie sowie zielloses Umherwandern des Pferdes kommen. Ein Blutbild kann Aufschluss über erhöhte Leberwerte geben.

Die Gefährlichkeit des JKK-Giftes belegte ein makabrer Versuch des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie in Zürich aus dem Jahre 1921: Zwei Pferden mischte man täglich eine Dosis Kreuzkraut unters Futter. Ein Pferd erhielt 907 Gramm der getrockneten Pflanze – es starb nach 16 Tagen. Das zweite Pferd erhielt 64 Tage lang 113 Gramm – es starb neun Tage nach Versuchsende. Es hätte nicht dieser grausamen Experimente bedurft, um die Tücken der gelben Schönheit zu beweisen.

St. Georg

 

Warenkorb