Die Katze ist gleichzeitig das beliebteste und das am häufigsten vernachlässigte Haustier in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes unter Tierärzt:innen.
Das Studienergebnis zeigt, dass mehr als 25 Prozent der Tierarztpraxen seit dem Beginn der Corona-Pandemie vermehrt mit Katzenleid konfrontiert werden. Die Hauptgründe für diese Entwicklung sehen die Veterinär:innen im Mangel an Sachkunde und Geld der Neubesitzer:innen. Viele der Katzenhalter:innen wüssten zu wenig über die Bedürfnisse der Tiere, deren Haltung und den richtigen Umgang. Hinzu kommen die Kosten für notwendige tiermedizinische Behandlungen, für die häufig das Geld fehle.
Allein in der Zeit zwischen 2019 und 2021 ist die Zahl der gehaltenen Katzen in Deutschland um zwei Mio. Tiere angestiegen. Aus den bereits genannten Gründen sind allerdings auch Tausende Katzen ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben worden, was zu Überfüllungen und Aufnahmestopps in vielen der Heime geführt hat.
Der Deutsche Tierschutzbund rät dazu, sich bereits vor der Anschaffung einer Katze detailliert mit den Bedürfnissen der Tiere auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass anfallende Kosten für die Kastration, regelmäßige Impfungen und Parasitenbehandlungen, andere tiermedizinische Behandlungen, Futter und Zubehör auch gestemmt werden können. Ein verpflichtender Sachkundenachweis vor der Tieranschaffung, wie ihn der Verband fordert, würde sicherstellen, dass zukünftige Halter die erforderlichen Kenntnisse mitbringen.
Zudem erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einer bundesweiten Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang, um ein unkontrolliertes Vermehren der Tiere zu unterbinden und so das Leid von Straßenkatzen zu verringern.